Konzept

Sozialraumanalyse

Der Ort Eichen

Eichen ist ein Stadtteil Kreuztals. Der Ortsteil hat ca. 4000 Einwohner. Im Ort gibt es eine Grundschule, eine Hauptschule, einen AWo Kindergarten (Südstraße) mit drei Gruppen, eine Fünf- Gruppenanlage der Stadt Kreuztal (Regenbogen), die Kita Löwenzahn am Sportplatz (Träger: Alf) und unsere ebenfalls städtische Eingruppenanlage Kunterbunt.

Wirtschaftlich ist Eichen der klein- und mittelständischen Industrie zuzuordnen. Es gibt einige unterschiedlich große Betriebe der Metall- und Stahlbauindustrie. Der größte dieser Betriebe ist immer wieder von Schließung bedroht.

Der Ort ist von vielen Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern geprägt. In allen Ortsbereichen gibt es eine sehr gute Infrastruktur an Spielplätzen und freien Spielflächen für Kinder unterschiedlichsten Alters. Besonders hervorzuheben sind hier die Spielplätze in der Nähe des Sportplatzes in Stendenbach, in Bockenbach (Attenbach) und in der Jahnstraße.

Im angrenzenden Ortsteil Krombach gibt es verschiedene Discounter und Lebensmittelgeschäfte. Besonders hervorzuheben ist, dass es im Ort das einzige Spielzeuggeschäft der ganzen Stadt gibt. In Eichen gibt es außerdem Restaurants (z.T. mit Übernachtungsmöglichkeit) und einen Schnellimbiss.
Die evangelische Kirchengemeinde Eichen bietet neben aktiver Kinder- und Jugendarbeit regelmäßig Familiengottesdienste an.

Verkehrstechnisch ist Eichen sehr gut vernetzt. Es gibt einen Bahnhof mit Zugverbindungen in Richtung Siegen und Hagen. Eine regelmäßig verkehrende Buslinie (R10) von Littfeld bis teilweise Siegen Hbf.
Straßentechnisch wird der Ort von der B54 durchzogen. In Kreuztal und Littfeld bestehen Möglichkeiten die HTS/A4 in Richtung Siegen und Olpe zu erreichen.

Eichen ist umgeben von Wald und Wiesen, die für jeden Bürger und jede Bürgerin in Kürze zu erreichen sind.

Darüber hinaus bietet der Ort ein großes Angebot der ansässigen Vereine. Dazu hier einige Links, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit der Inhalte haben:

www.tv-eichen.de
www.spfr-eichen-krombach.de

www.facebook.com/Dorfgemeinschaft.Eichen e.V. | Facebook

www.kreuztal-kultur.de (Musikschule der Stadt Kreuztal)
www.adolf-wurmbach-grundschule.de
www.krombach.kirchenkreis-siegen.de

Das Kindergartenumfeld

Der Kindergarten Kunterbunt liegt in unmittelbarer Nähe zur
„Gemeinschaftsgrundschule Eichen“. Oberhalb der Einrichtung befindet sich ein großes Neubaugebiet, unterhalb schließt sich der ältere Teil (Eichener Straße) nahtlos an.

Einzugsbereich des Kindergartens sind die Ortsteile Eichen, Bockenbach und Stendenbach. Grundsätzlich können auch Kinder aus anderen Stadtteilen oder Städten und Gemeinden angemeldet werden.

Der Kindergarten

Der Kindergarten Kunterbunt befindet sich seit 1984 in einem denkmalgeschützten, mehr als 110 Jahre alten, dreistöckigen Gebäude. Er verfügt über ein gemischtes Außengelände, bestehend aus fünf Lindenbäumen, Wiese und Asphalt, mit verschiedenen Spielgeräten. Insgesamt stehen den Kindern rund 2000 qm² Spielfläche zur Verfügung.

Eine Mitbenutzung des Geländes der Grundschule ist erwünscht und erlaubt.

Im Erdgeschoss befinden sich der Gruppenraum mit Kinderküche, der Gruppennebenraum mit zweiter Ebene und die Kindertoilette.

Im ersten Stock befinden sich das Büro, die Personalküche, ein Abstellraum und der Mehrzweckraum des Kindergartens.Unser Bild vom Kind

Entdecken, erforschen, entwickeln, erlernen, sich leiten lassen, leiten und vor allem LEBEN!

Arbeitsschwerpunkte

Bewegungserziehung

Über Bewegung und Bewegungserfahrungen mit anderen Kindern in der Gruppe erfährt das Kind die Bedeutung von gegenseitiger Rücksichtnahme und gegenseitigem Helfen. Darüber hinaus lernt es, sich bei gemeinsamen Aktivitäten an Absprachen und einfache Regeln zu halten. Das Kind erfährt sein eigenes Können und lernt sich mehr und mehr einzuschätzen. Durch Ausprobieren diverser Bewegungsmöglichkeiten gewinnt es an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Wenn in selbsttätigen Umgang Erfahrungen ermöglicht werden, die Chancen der Selbst- und der Weitererfahrung eröffnet werden, dann biete ich dem Kind die Möglichkeit, seine ICH – Identität zu entwickeln.

Aus diesen Gründen sollte man Kindern möglichst viel Freiraum gewähren und Bewegung fördern. Denn wenn Kinder sich ausgetobt haben, werden sie auch in der Lage sein, dem Anspruch der Erwachsenen gerecht zu werden, sich zu konzentrieren oder auch mal still zu sitzen.

Die Erfahrungen, die Kinder in  Bewegung machen, gehen weit über den körperlichen Bereich hinaus. Es liegt auf der Hand, dass mit zunehmenden Bewegungserfahrungen sich auch motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten verbessern, dass die Kinder geschickter und gewandter werden, mehr Erfolgserlebnisse bei Bewegungsspielen haben uns sich daher auch mehr zutrauen. Zumeist verbessert sich auch die Sprache des Kindes. Denn wer lernt sich gut zu bewegen und „motorisch fit“ ist, der lernt gleichzeitig auch sich besser auszudrücken.  Dieser Prozess lässt die Kinder selbstbewusster werden. Und Selbstbewusstsein  ist für jedes Kind sehr wichtig! ODER?

Bewegung hängt zusammen mit:

–           dem Aufbau von Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen

–           der sozialen Entwicklung

–           der geistigen Entwicklung

–           der psycho – physischen Gesundheit der Kinder

–           der sprachlichen Entwicklung

Im Gruppenraum gibt es immer Angebote die die Kinder zum Drehen, Schaukeln, Wippen und Balancieren anregen sollen (z. B. Rollbretter, Innenfahrzeuge, Bretter, Balancierbretter, Hängematte, Wippe, …)

Unser Gruppenraum ist so gestaltet, dass die Kinder nicht eingeengt werden, sondern dass  hier die Möglichkeit zur Bewegung besteht (Fangen – Spielen, Verstecken – Spielen etc.).

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es den Kindern sehr viel Freude bereitet, dass es ihnen Sicherheit gibt, dass sie selbstbewusster werden und dass sie damit besser klar kommen, als wenn ihnen ein Erwachsener etwas vorgibt.

Bewegung findet in vielfältigen, unterschiedlichen Situationen statt. Bei den Kindern sind Bewegungsspiele sehr beliebt und werden in der Morgenrunde täglich gespielt. Darüber hinaus finden wir Bewegung im Bereich des Tanzens wieder. Sich zu Musik oder Rhythmus zu bewegen schult das Gefühl für den eigenen Körper.

Wir bewegen uns viel und gerne, denn: „Wer sich nicht bewegt bleibt sitzen!“

Kulturelle Bildung

„Kultur ist die Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung.“

Kinder aus verschiedenen Familien bringen unterschiedliche Werte, Vorstellungen und Bräuche mit in unsere Einrichtung. Für uns ist es selbstverständlich damit respektvoll umzugehen!

Die Kinder lernen, dass zu dem Begriff „Kultur“: Musik, Kunst, Literatur und Brauchtum gehören. Um den Kindern diese Begriffe (und deren Bedeutung in verschiedenen Epochen) zu verdeutlichen, lernen und besprechen wir Gedichte von Goethe, Schiller und Heine ebenso wie von Ringelnatz und H. P. Kraus. Erlernt werden die Gedichte durch den Einsatz von Instrumenten, Musik, Tanz, Bilderbüchern und Filmen. Oder wir besuchen Konzerte bei denen vorrangig Gedichte vorgetragen/gesungen werden. Theater-, Konzert- und Ausstellungsbesuche sind aus unserer Sicht für die kulturelle Bildung der Kinder sehr wertvoll. Mehrmals jährlich nutzen wir deshalb die kulturellen Angebote im Kreis Siegen-Wittgenstein oder erstellen unser eigenes Programm.

Ein wichtiger Bereich ist für uns das Tanzen. Von internationalen und deutschen Volkstänzen bis hin zu Hiphop, Street Dance und Ausdruckstanz sind alle Stilrichtungen möglich.

Der Lied- und Gesangsbereich deckt ein ähnlich breites Spektrum ab. Wer unsere Einrichtung besucht, lernt Volks- und Wanderlieder ebenso wie Lieder zur Gewaltprävention oder zur Stärkung des Selbstvertrauens. Manchmal erfinden wir unsere Lieder (und Spiele) mit Hilfe der Kinder selbst. Im Bereich der künstlerischen Erziehung ist es uns deshalb wichtig, dass die Kinder lernen, frei zu gestalten. Dieses Stilmittel hilft ihnen sich im künstlerischen Bereich selbständig weiterzuentwickeln.

Auf diese Art und Weise entstand unsere eigene „kunterbunte Kultur“, die sich ständig weiterentwickelt und verändert. Jedes Kind und jeder Erwachsene hat die Möglichkeit und Verpflichtung sich an dem Prozess der Weiterentwicklung zu beteiligen. Dabei gilt es, die Kultur des Anderen/der Anderen zu respektieren. Die Kinder haben somit die Gelegenheit sich und ihre kulturellen Voraussetzungen gegenseitig kennenzulernen und erweitern ihren eigenen Wissensstand.

Projekt: „Spielzeugfreier Kindergarten – ein Projekt zur Suchtvorbeugung!“

Seit 1996 führen wir das Projekt „Spielzeugfreier Kindergarten“ in unserer Einrichtung durch.

  • Ohne Spielzeug und Materialien

Für einen begrenzten Zeitraum – 3 Monate – soll, natürlich zusammen mit den Kindern und mit langer Vorbereitungszeit, das Spielzeug entfernt werden, um Kindern die Möglichkeit und Chance zu geben, sich mit sich selbst auseinander zusetzen, mit ihren Stärken und ihren Schwächen.  Wichtig ist: das Projekt ist nicht gegen Spielzeug. Wir wissen alle, dass es viel sinnvolles Spielzeug gibt und dies auch notwendig für die kindliche Entwicklung ist. Im Projekt soll für einen begrenzten Zeitraum ein neuer Spielraum, ein neuer Erfahrungsraum geschaffen werden, in dem Kinder ihre eigenen Fähigkeiten, ihren eigenen Rhythmus, ihre eigenen Grenzen und Möglichkeiten erkennen können. Durch die temporäre Entfernung des Spielzeugs erhalten so die Kinder die Chance sich stärker auf Gruppenprozesse einzulassen, verschiedene Positionen in der Gruppe zu erproben und sich in anderen Rollen zu versuchen.

  • Neue Rolle der Erzieher*innen

Neben der Herausnahme des Materials ist ein zweiter wichtiger Bestandteil des Projektes die neue Aufgabe und Rolle der Erzieherinnen. Statt Spiel- oder andere Themenangebote durchzuführen, statt vorschnelle Lösungen anzubieten, wechseln sie in eine beobachtende Rolle, weg von der „Animation“ hin zu einer interessierten Beobachterin. Die Erzieherinnen werden unterstützende Partnerinnen und Begleiterinnen der Kinder.

Das Projekt kann Kindern einen Zeit-Raum und einen Spiel-Raum schaffen, ihre Möglichkeiten und Grenzen zu erproben. Da in dieser Zeit die Aktivitäten und Situationen konsequent von den Kindern ausgehen, können sie die Funktion bestimmter „Lebenskompetenzen“ (z.B. Umgang mit Sprache, Beziehungsfähigkeit, verstärkte Wahrnehmung persönlicher Bedürfnisse, Entwicklung von Selbstvertrauen usw.) als sinnvoll erleben und weiterentwickeln. Dazu gehört es auch, einmal zu erleben, daß nicht alles klappt, daß man Fehler macht, dass man auch einmal Frustrationen aushalten muss, ohne dass diese gleich von Erwachsenen ausgeglichen werden.

In der Suchtforschung gibt es viele Hinweise darauf, dass Menschen, die vielfältige Lebenskompetenzen entwickelt haben, die mit ihren Stärken und Schwächen umgehen können, die Handlungsalternativen selbst entwickeln können, deutlich weniger suchtgefährdet sind als Menschen, die dies nicht können. Lebenskompetenzen sind „Schutzfaktoren“ gegen Sucht.

Während der spielzeugfreien Zeit sollten die Kinder kein vorgefertigtes Spielzeug von daheim mitbringen. Die Kinder können aber Material und Werkzeug mitbringen. Auch diese Initiative sollte von den Kindern und nicht den Erwachsenen ausgehen.

In den Grundschulen werden keine fertig ausgebildeten Kinder erwartet, sondern Kinder, die mit der für sie neuen Situation zurechtkommen. Im „Spielzeugfreien Kindergarten“ werden Fähigkeiten gefördert, die für Schulkinder zumindest ebenso wichtig sind wie Fertigkeiten wie Schreiben, Lesen usw. Spielen, vor allem freies Spielen, ist für Kinder Lernen und Förderung von praktischen Fertigkeiten wie z.B. Feinmotorik und Konzentration. Das Projekt fördert ebenso, wie in der wissenschaftlichen Begleitstudie bestätigt, wichtige Kompetenzen wie:

  • Die Fähigkeit, sich verständlich zu machen und andere zu verstehen.
  • Die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen, eigene Stärken und Schwächen anzunehmen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
  • Die Fähigkeit, sich selbst eigene Aufgaben zu stellen, Probleme wahrzunehmen und selbst Lösungen zu entwickeln.
  • Die Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen, sich Hilfe bei anderen zu holen, gemeinsame Lösungen zu finden.

Ohne diese elementaren Fähigkeiten und eine altersgemäße soziale Kompetenz kann ein Kind im Schulalltag nur schwer bestehen, auch für das weitere Leben sind sie von entscheidender Bedeutung.

Sexualerziehung

Kinder wollen sich und andere kennenlernen. Sie wollen wissen wer und was sie sind und sie möchten dies selbständig lernen. Wir als Erzieher*innen unterstützen die Kinder durch Gespräche, Bilderbücher, Lieder und Aktivitäten. Innerhalb der Einrichtung bieten wir ihnen Rückzugsräume und Phasen des alleine Spielens, in denen sie die Möglichkeit haben, eigene Erfahrungen zu machen. In diesen Phasen ist es den Kindern oft wichtig, sich gegenseitig zu „untersuchen“. Deshalb ist es umso wichtiger, dass klare Regeln aufgestellt werden, damit jedes Kind eigene Grenzen aufzeigen kann.

Sagt ein Kind: „Nein!“ ist dieses „Nein“ sofort zu respektieren. Jedes Kind hat das Recht auf Selbstbestimmung und der Gegenüber hat die Pflicht dies zu respektieren.

Das Ausziehen von Kleidungsstücken ist mit Ausnahme der Unterhose erlaubt. Niemand wird gezwungen sich auszuziehen!

Es dürfen keine Gegenstände in Körperöffnungen gesteckt werden!

Der Toilettengang ist etwas Persönliches! In der Regel gehen die Kinder alleine und schauen sich nicht gegenseitig zu.

Wenn Körperteile benannt werden, benennen wir sie bei ihrem „richtigen“ Namen.

Diese Regeln werden gegenüber den Eltern klar und deutlich kommuniziert.

Unser Ziel ist es, dass die Kinder ihre körperlichen Erfahrungen in einem neutralen Umfeld machen können. In diesem neutralen Umfeld haben sie die Möglichkeit sich und ihre Geschlechterrolle zu er- leben. Unsere Aufgabe dabei ist es strikt auf die Einhaltung der Regeln zu achten.

Kostenloses Frühstück

Jedes Kind erhält täglich ein kostenloses Frühstück. Neben selbst gebackenem Brot gibt es Wurst, Käse, Aufstriche und viel frisches Obst und Gemüse.

Finanziert wird das Frühstück durch Spendengelder. Die Eltern dürfen darüber hinaus auch Lebensmittel spenden.

Spracherziehung

In enger Zusammenarbeit mit einer Praxis für Logopädie haben wir Sprachspiele im Kindergarten angeschafft.

Im Vordergrund stehen hier drei Bereiche:

* Erweiterung des Wortschatzes

* Grammatik

* erkennen von Buchstabenstörungen

Eine weitere Förderung findet in der Morgenrunde statt. Alle dort angebotenen Aktivitäten zielen auf die positive Sprachentwicklung der Kinder ab.

Einmal pro Jahr wird die Sprachentwicklung jedes Kindes mit dem Fragebogen „BaSik“ ausführlich dokumentiert. „BaSik“ ist eine der Grundlagen für die Elterngespräche.

I

NovDez.2014 099BewegendOffen

Bewegend im Sinne von:

  • Bereitstellung von Materialien, die dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder entgegen kommen und ihnen die Möglichkeiten zum Schaukeln, Drehen, Wippen, Balancieren und Fahren geben. Wichtig ist, dass diese Materialien und genügend Freiraum zur Verfügung stehen und in allen Räumen des Kindergartens genutzt werden können.
  • häufige Nutzung der Bewegungsmöglichkeiten im Freien, z.B. auf dem Kindergartenhof und dem angrenzenden Schulhof, im Wald, auf Spielplätzen
  • speziellen sportlichen Bewegungsangeboten in der Turnhalle der Grundschule, welche die oben genannten Bewegungen besonders beinhalten
    (Donnerstagnachmittags)
  • Eigenaktivität, Entwicklung und Umsetzung von Ideen im Team
  • raus aus dem Kindergarten und zwar nicht nur um die Natur zu erleben, sondern auch um die Grundidee unserer pädagogischen Arbeit an viele andere Menschen weiter zu geben
  • Flexibilität und Spontaneität, um sich den Bedürfnissen von Kindern (und Eltern) stellen zu können
  • Auseinandersetzung mit Eltern, Kollegen/innen und Interessierten, um der pädagogischen Arbeit unseres Kindergartens höheren Stellenwert zu geben
  • Bewegung der Eltern hin zum Kindergarten, um aktiv mit zu arbeiten

Offen im Sinne von:

  • offen sein für Ideen und Anregungen der Kinder
  • offen sein für Eltern, um ihnen die Möglichkeit zur aktiven Mitarbeit zu geben
  • freie Nutzung der Räumlichkeiten, Spielorte und Materialien durch die Kinder, ohne dass stets ein Erwachsener dabei ist
  • offen sein für pädagogische Veränderungen
  • offen sein für Institutionen und interessierte Menschen, auch und vor allem im Stadtteil
  • offen sein, um Menschen mit und ohne Behinderung im Kindergarten zu integrieren
  • offen sein für Familien, deren Wunsch es, ist Kinder bis zu 45 Stunden in der Woche betreuen zu lassen
  • Unser Bild vom Kind

Entdecken, erforschen, entwickeln, erlernen, sich leiten lassen, leiten und vor allem LEBEN!

Wir sehen die Kinder als neugierige Wesen, die die genannten Begriffe in der Kindertagesstätte erleben möchten. In einem festgelegten Rahmen geben die Mitarbeitenden unserer Einrichtung jedem Kind die Möglichkeit sich in ihrem/seinem eigenen Tempo zu entwickeln.
Die Kindertageseinrichtung „Kindergarten Kunterbunt“, sieht sich dabei als Wegbegleiter und Beobachter der Kinder. Gemeinsam erlernen wir, Teil unserer Gesellschaft zu werden bzw. zu sein.

 

Arbeitsschwerpunkte

Bewegungserziehung

Über Bewegung und Bewegungserfahrungen mit anderen Kindern in der Gruppe erfährt das Kind die Bedeutung von gegenseitiger Rücksichtnahme und gegenseitigem Helfen. Darüber hinaus lernt es, sich bei gemeinsamen Aktivitäten an Absprachen und einfache Regeln zu halten. Das Kind erfährt sein eigenes Können und lernt sich mehr und mehr einzuschätzen. Durch Ausprobieren diverser Bewegungsmöglichkeiten gewinnt es an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Wenn in selbsttätigen Umgang Erfahrungen ermöglicht werden, die Chancen der Selbst- und der Weitererfahrung eröffnet werden, dann biete ich dem Kind die Möglichkeit, seine ICH – Identität zu entwickeln.

Aus diesen Gründen sollte man Kindern möglichst viel Freiraum gewähren und Bewegung fördern. Denn wenn Kinder sich ausgetobt haben, werden sie auch in der Lage sein, dem Anspruch der Erwachsenen gerecht zu werden, sich zu konzentrieren oder auch mal still zu sitzen.

 

Die Erfahrungen, die Kinder in  Bewegung machen, gehen weit über den körperlichen Bereich hinaus. Es liegt auf der Hand, dass mit zunehmenden Bewegungserfahrungen sich auch motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten verbessern, dass die Kinder geschickter und gewandter werden, mehr Erfolgserlebnisse bei Bewegungsspielen haben uns sich daher auch mehr zutrauen. Zumeist verbessert sich auch die Sprache des Kindes. Denn wer lernt sich gut zu bewegen und „motorisch fit“ ist, der lernt gleichzeitig auch sich besser auszudrücken.  Dieser Prozess lässt die Kinder selbstbewusster werden. Und Selbstbewusstsein  ist für jedes Kind sehr wichtig! ODER?

 

Bewegung hängt zusammen mit:

–           dem Aufbau von Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen

–           der sozialen Entwicklung

–           der geistigen Entwicklung

–           der psycho – physischen Gesundheit der Kinder

–           der sprachlichen Entwicklung

 

Im Gruppenraum gibt es immer Angebote die die Kinder zum Drehen, Schaukeln, Wippen und Balancieren anregen sollen (z. B. Rollbretter, Innenfahrzeuge, Bretter, Balancierbretter, Hängematte, Wippe, …)

Unser Gruppenraum ist so gestaltet, dass die Kinder nicht eingeengt werden, sondern dass  hier die Möglichkeit zur Bewegung besteht (Fangen – Spielen, Verstecken – Spielen etc.).

 

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es den Kindern sehr viel Freude bereitet, dass es ihnen Sicherheit gibt, dass sie selbstbewusster werden und dass sie damit besser klar kommen, als wenn ihnen ein Erwachsener etwas vorgibt.

Bewegung findet in vielfältigen, unterschiedlichen Situationen statt. Bei den Kindern sind Bewegungsspiele sehr beliebt und werden in der Morgenrunde täglich gespielt. Darüber hinaus finden wir Bewegung im Bereich des Tanzens wieder. Sich zu Musik oder Rhythmus zu bewegen schult das Gefühl für den eigenen Körper.

 

Wir bewegen uns viel und gerne, denn: „Wer sich nicht bewegt bleibt sitzen!“

 

Kulturelle Bildung

„Kultur ist die Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung.“

Kinder aus verschiedenen Familien bringen unterschiedliche Werte, Vorstellungen und Bräuche mit in unsere Einrichtung. Für uns ist es selbstverständlich damit respektvoll umzugehen!

Die Kinder lernen, dass zu dem Begriff „Kultur“: Musik, Kunst, Literatur und Brauchtum gehören. Um den Kindern diese Begriffe (und deren Bedeutung in verschiedenen Epochen) zu verdeutlichen, lernen und besprechen wir Gedichte von Goethe, Schiller und Heine ebenso wie von Ringelnatz und H. P. Kraus. Erlernt werden die Gedichte durch den Einsatz von Instrumenten, Musik, Tanz, Bilderbüchern und Filmen. Oder wir besuchen Konzerte bei denen vorrangig Gedichte vorgetragen/gesungen werden. Theater-, Konzert- und Ausstellungsbesuche sind aus unserer Sicht für die kulturelle Bildung der Kinder sehr wertvoll. Mehrmals jährlich nutzen wir deshalb die kulturellen Angebote im Kreis Siegen-Wittgenstein oder erstellen unser eigenes Programm.

Ein wichtiger Bereich ist für uns das Tanzen. Von internationalen und deutschen Volkstänzen bis hin zu Hiphop, Street Dance und Ausdruckstanz sind alle Stilrichtungen möglich.

Der Lied- und Gesangsbereich deckt ein ähnlich breites Spektrum ab. Wer unsere Einrichtung besucht, lernt Volks- und Wanderlieder ebenso wie Lieder zur Gewaltprävention oder zur Stärkung des Selbstvertrauens. Manchmal erfinden wir unsere Lieder (und Spiele) mit Hilfe der Kinder selbst. Im Bereich der künstlerischen Erziehung ist es uns deshalb wichtig, dass die Kinder lernen, frei zu gestalten. Dieses Stilmittel hilft ihnen sich im künstlerischen Bereich selbständig weiterzuentwickeln.

Auf diese Art und Weise entstand unsere eigene „kunterbunte Kultur“, die sich ständig weiterentwickelt und verändert. Jedes Kind und jeder Erwachsene hat die Möglichkeit und Verpflichtung sich an dem Prozess der Weiterentwicklung zu beteiligen. Dabei gilt es, die Kultur des Anderen/der Anderen zu respektieren. Die Kinder haben somit die Gelegenheit sich und ihre kulturellen Voraussetzungen gegenseitig kennenzulernen und erweitern ihren eigenen Wissensstand.Projekt: „Spielzeugfreier Kindergarten – ein Projekt zur Suchtvorbeugung!“Seit 1996 führen wir das Projekt „Spielzeugfreier Kindergarten“ in unserer Einrichtung durch.

  • Ohne Spielzeug und Materialien
Für einen begrenzten Zeitraum – 3 Monate – soll, natürlich zusammen mit den Kindern und mit langer Vorbereitungszeit, das Spielzeug entfernt werden, um Kindern die Möglichkeit und Chance zu geben, sich mit sich selbst auseinander zusetzen, mit ihren Stärken und ihren Schwächen.  Wichtig ist: das Projekt ist nicht gegen Spielzeug. Wir wissen alle, dass es viel sinnvolles Spielzeug gibt und dies auch notwendig für die kindliche Entwicklung ist. Im Projekt soll für einen begrenzten Zeitraum ein neuer Spielraum, ein neuer Erfahrungsraum geschaffen werden, in dem Kinder ihre eigenen Fähigkeiten, ihren eigenen Rhythmus, ihre eigenen Grenzen und Möglichkeiten erkennen können. Durch die temporäre Entfernung des Spielzeugs erhalten so die Kinder die Chance sich stärker auf Gruppenprozesse einzulassen, verschiedene Positionen in der Gruppe zu erproben und sich in anderen Rollen zu versuchen.
  • Neue Rolle der Erzieher*innen

Neben der Herausnahme des Materials ist ein zweiter wichtiger Bestandteil des Projektes die neue Aufgabe und Rolle der Erzieherinnen. Statt Spiel- oder andere Themenangebote durchzuführen, statt vorschnelle Lösungen anzubieten, wechseln sie in eine beobachtende Rolle, weg von der „Animation“ hin zu einer interessierten Beobachterin. Die Erzieherinnen werden unterstützende Partnerinnen und Begleiterinnen der Kinder.

Das Projekt kann Kindern einen Zeit-Raum und einen Spiel-Raum schaffen, ihre Möglichkeiten und Grenzen zu erproben. Da in dieser Zeit die Aktivitäten und Situationen konsequent von den Kindern ausgehen, können sie die Funktion bestimmter „Lebenskompetenzen“ (z.B. Umgang mit Sprache, Beziehungsfähigkeit, verstärkte Wahrnehmung persönlicher Bedürfnisse, Entwicklung von Selbstvertrauen usw.) als sinnvoll erleben und weiterentwickeln. Dazu gehört es auch, einmal zu erleben, daß nicht alles klappt, daß man Fehler macht, dass man auch einmal Frustrationen aushalten muss, ohne dass diese gleich von Erwachsenen ausgeglichen werden.In der Suchtforschung gibt es viele Hinweise darauf, dass Menschen, die vielfältige Lebenskompetenzen entwickelt haben, die mit ihren Stärken und Schwächen umgehen können, die Handlungsalternativen selbst entwickeln können, deutlich weniger suchtgefährdet sind als Menschen, die dies nicht können. Lebenskompetenzen sind „Schutzfaktoren“ gegen Sucht.

Während der spielzeugfreien Zeit sollten die Kinder kein vorgefertigtes Spielzeug von daheim mitbringen. Die Kinder können aber Material und Werkzeug mitbringen. Auch diese Initiative sollte von den Kindern und nicht den Erwachsenen ausgehen.

In den Grundschulen werden keine fertig ausgebildeten Kinder erwartet, sondern Kinder, die mit der für sie neuen Situation zurechtkommen. Im „Spielzeugfreien Kindergarten“ werden Fähigkeiten gefördert, die für Schulkinder zumindest ebenso wichtig sind wie Fertigkeiten wie Schreiben, Lesen usw. Spielen, vor allem freies Spielen, ist für Kinder Lernen und Förderung von praktischen Fertigkeiten wie z.B. Feinmotorik und Konzentration. Das Projekt fördert ebenso, wie in der wissenschaftlichen Begleitstudie bestätigt, wichtige Kompetenzen wie:

  • Die Fähigkeit, sich verständlich zu machen und andere zu verstehen.
  • Die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen, eigene Stärken und Schwächen anzunehmen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
  • Die Fähigkeit, sich selbst eigene Aufgaben zu stellen, Probleme wahrzunehmen und selbst Lösungen zu entwickeln.
  • Die Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen, sich Hilfe bei anderen zu holen, gemeinsame Lösungen zu finden.

Ohne diese elementaren Fähigkeiten und eine altersgemäße soziale Kompetenz kann ein Kind im Schulalltag nur schwer bestehen, auch für das weitere Leben sind sie von entscheidender Bedeutung.

Sexualerziehung

Kinder wollen sich und andere kennenlernen. Sie wollen wissen wer und was sie sind und sie möchten dies selbständig lernen. Wir als Erzieher*innen unterstützen die Kinder durch Gespräche, Bilderbücher, Lieder und Aktivitäten. Innerhalb der Einrichtung bieten wir ihnen Rückzugsräume und Phasen des alleine Spielens, in denen sie die Möglichkeit haben, eigene Erfahrungen zu machen. In diesen Phasen ist es den Kindern oft wichtig, sich gegenseitig zu „untersuchen“. Deshalb ist es umso wichtiger, dass klare Regeln aufgestellt werden, damit jedes Kind eigene Grenzen aufzeigen kann.

Sagt ein Kind: „Nein!“ ist dieses „Nein“ sofort zu respektieren. Jedes Kind hat das Recht auf Selbstbestimmung und der Gegenüber hat die Pflicht dies zu respektieren.Das Ausziehen von Kleidungsstücken ist mit Ausnahme der Unterhose erlaubt. Niemand wird gezwungen sich auszuziehen!Es dürfen keine Gegenstände in Körperöffnungen gesteckt werden!Der Toilettengang ist etwas Persönliches! In der Regel gehen die Kinder alleine und schauen sich nicht gegenseitig zu.Wenn Körperteile benannt werden, benennen wir sie bei ihrem „richtigen“ Namen.Diese Regeln werden gegenüber den Eltern klar und deutlich kommuniziert.

Unser Ziel ist es, dass die Kinder ihre körperlichen Erfahrungen in einem neutralen Umfeld machen können. In diesem neutralen Umfeld haben sie die Möglichkeit sich und ihre Geschlechterrolle zu er- leben. Unsere Aufgabe dabei ist es strikt auf die Einhaltung der Regeln zu achten.

Kostenloses Frühstück

Jedes Kind erhält täglich ein kostenloses Frühstück. Neben selbst gebackenem Brot gibt es Wurst, Käse, Aufstriche und viel frisches Obst und Gemüse.

Finanziert wird das Frühstück durch Spendengelder. Die Eltern dürfen darüber hinaus auch Lebensmittel spenden. Spracherziehung

In enger Zusammenarbeit mit einer Praxis für Logopädie haben wir Sprachspiele im Kindergarten angeschafft.

Im Vordergrund stehen hier drei Bereiche:

* Erweiterung des Wortschatzes* Grammatik* erkennen von BuchstabenstörungenEine weitere Förderung findet in der Morgenrunde statt. Alle dort angebotenen Aktivitäten zielen auf die positive Sprachentwicklung der Kinder ab.Einmal pro Jahr wird die Sprachentwicklung jedes Kindes mit dem Fragebogen „BaSik“ ausführlich dokumentiert. „BaSik“ ist eine der Grundlagen für die Elterngespräche.

Inklusion heißt für uns:

Gemeinsam verschieden sein

– geistert

– gegnet

Be-                                                                            – freundet

– achtet

– gabt

– sonders

 „ Kinder sind wie Schmetterlinge im Wind. Manche fliegen höher als andere, doch alle fliegen so gut sie können. Warum soll man sie miteinander vergleichen? Jeder ist anders, jeder ist etwas Besonderes, jeder ist wunderbar und einzigartig!“

3.9.1 Soziale, kulturelle und individuelle Vielfalt

In unserer Kindertageseinrichtung gibt es Familien unterschiedlicher Herkunft, verschiedenen Religionen, Sprachen und sozial- emotionalen Hintergründen.
Kurzum: wir betreuen offenherzig „kunterbunte“ Individuen. Jedes einzelne Kind in seiner Lebenssituation, mit seinen eigenen Voraussetzungen und Fähigkeiten wird von uns wahr- und ernstgenommen. Die gemeinsame Betreuung, Förderung und Bildung ALLER Kinder entspricht unserem Kindergartenalltag. Demzufolge sind wir offen für Kinder mit unterschiedlichen Entwicklungsvoraussetzungen, gemeinsame Bildung gewinnt dadurch besondere Bedeutung.

Unser Team begleitet die Kinder mit vertrauensorientierter- und wertschätzender Zuwendung allen gegenüber. Eine offene und vertrauensvolle Interaktion zwischen Kindern und Erzieher*innen wirkt sich auf den Umgang der Kinder untereinander und miteinander aus. Wir lenken unseren Blick auf die vorhandenen Fähigkeiten (Ressourcen) und Stärken des Kindes, ermöglichen Raum für Selbstwirksamkeitserfahrungen.

3.9.2 Gleichberechtigung der Geschlechter

So erlernen die Kinder einen rücksichts- und respektvollen Umgang untereinander, der einer gesellschaftlichen Ausgrenzung von Kindern mit verschiedensten Voraussetzungen entgegenwirkt und kein Geschlecht über das andere stellt.
„Jeder Mensch hat das Recht auf Gleichberechtigung. So hat auch jedes Kind das Recht, in einer glücklichen Familie aufzuwachsen – ganz egal welche Hautfarbe man hat, wen man liebt oder an was man glaubt.“ (Peter Gulacsi, ungarischer Fußballprofi)

  • Kinder mit Beeinträchtigungen und erhöhten Förderbedarfen (inkl. Beschreibung, wie die Inklusion als Teamaufgabe konkret umgesetzt wird)

Seit Jahrzehnten steht der Kindergarten Kunterbunt dafür, dass wir Jede*n bei uns willkommen heißen. Wir haben Kinder mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen betreut und werden den Anspruch, niemanden wegen einer Beeinträchtigung fortzuschicken, auch in Zukunft fortsetzen.
Jeder Mensch der zu uns kommt bringt seine individuellen Fähigkeiten (und Fehler) mit und setzt sie ein. Unsere Philosophie ist es, dass Jede*r von Jedem lernen kann.

Von den zusätzlich zur Verfügung stehenden Personalstunden profitieren letztlich alle Kinder und Erzieher*innen. Niemand im Team ist „nur“ für die Kinder mit Beeinträchtigung zuständig. Diese Aufgaben werden von allen Kolleg*innen erledigt. Besonders wichtig sind uns dabei zwei Dinge:

  1. Jede*r Kolleg*in bringt sich mit ihren/seinen Fähigkeiten ein.
  2. Jedes Kind hat das Recht sich den/die Hauptbezugspartner*in selbst auszuwählen.

Im Kindergarten „Kunterbunt“ stehen die Türen offen für die unterschiedlichsten Institutionen, d.h. therapeutische Förderstunden o.ä. können in den Räumlichkeiten der Einrichtung stattfinden (interdisziplinäres Arbeiten). Ein regelmäßiger Austausch unter dem Personal und den Therapeuten ist somit gewährleistet.  Auch das Team besteht aus Erzieher*innen mit unterschiedlichen Werten, Normen und (beruflichen) Qualifikationen. Somit wird die Vielfalt im Kindergarten Kunterbunt erhöht und immer wieder neue Impulse in die pädagogische Arbeit mit eingebracht.

  1. Bildungs- und Erziehungspartnerschaft
    1. Zusammenarbeit mit den Familien

Wir betrachten die Kindertageseinrichtung stets als Bildungspartner für die Eltern. Denn Eltern sind in der Regel die ersten und wichtigsten Bezugs- und Bindungspersonen für ihre Kinder. Erfahrungen, die das Kind in der Familie macht, bestimmen seine Entwicklung und somit auch seinen späteren Bildungserfolg wesentlich.
In der Familie finden grundlegende Bildungsprozesse statt. Diese haben Einfluss auf die Entfaltung und (Weiter-) Entwicklung der Fähigkeiten und Kompetenzen eines Kindes. Eltern treffen die Entscheidungen über den Bildungsverlauf ihres Kindes. Wir möchten die Eltern bei dieser verantwortungsvollen Tätigkeit unterstützen und deren Bemühungen mit unserer Arbeit ergänzen.
Die Verantwortung der Eltern, der elterliche Einfluss und die familiäre Prägung verlieren auch bei ganztägiger Betreuung nicht an Bedeutung. Um möglichst aufeinander abgestimmt handeln zu können, ist eine positive Einstellung und Offenheit zwischen Eltern und Kindertagesstätte notwendig und ein regelmäßiger Austausch unabdingbar.
Wir betrachten jedes Kind als eigenständige Persönlichkeit. Neben besonderen Merkmalen, Eigenschaften und Neigungen, bringt darüber hinaus jedes Kind seine ganz persönlichen Lernvoraussetzungen mit.

  1. Partizipation
    1. Kinderrechte

Die Rechte der Kinder auf Beteiligung und Beschwerde werden zugesichert. Somit erlernen die Kinder demokratisches, partnerschaftliches und gleichberechtigtes Zusammenleben. Ziel ist die angstfreie Meinungsäußerung und  ein hohes Maß an Selbstbestimmung und Selbstständigkeit. Unabdingbar ist daher die Mitgestaltung des Kindergartenalltags und damit einhergehend die Wahrnehmung des Beschwerderechts.

Höchste Priorität hat dabei, die Abstellung des Gefährdungspotentials bei Kindeswohl-gefährdung.
In der täglich stattfindenden Morgenrunde und Abschlussrunde haben die Kinder die Möglichkeit den Kindergartenalltag aktiv mit zu bestimmen. Dort werden ihre Anregungen aufgenommen und in Angebote/Projekte eingearbeitet oder umgesetzt.
Darüber hinaus werden regelmäßig „Kinderkonferenzen“ mit allen Kindern und Erzieher*innen durchgeführt. In den Konferenzen dürfen Kinder und Erzieher*innen gezielt positive aber auch negative Dinge ansprechen. Diese werden diskutiert und gegebenenfalls umgesetzt.
Die Kinderkonferenz wird abwechselnd von einem Kind und den Erzieher*innen geleitet. Wenn die Kinder mit der Leitung betraut sind, wählen sie per Abstimmung ein Kind als Leitung aus.

  1. Beteiligungs-und Beschwerdeprozesse der Kinder

Beschwerderecht

Jedes Kind und jede*r Erziehungsberechtigte*r hat in unserer Einrichtung das Recht sich „zu beschweren“. Diese Beschwerde kann sich an das gesamte Team, ein Teammitglied, ein anderes Kind oder an seine Erziehungsberechtigten richten.

Die Erwachsenen müssen den Kindern dieses Recht einräumen! Jede Person ist an der (Weiter-) Entwicklung dieses Beschwerderechts beteiligt und so Teil des Ganzen.

Dies geschieht unter Einbeziehung aller Beteiligten. Ist ein Kind beteiligt, steht das Wohl und Interesse des Kindes im Vordergrund.

Wem darf ich etwas sagen?

Den Mitarbeiter/innen.

Den Eltern.

Anderen Kindern.

Was darf ich sagen?

Grundsätzlich alles! Dabei lernen die Kinder, sich auf wichtige Dinge zu beschränken

Wie darf ich etwas sagen?

Die Kinder beachten erlernte (Gesprächs-) Regeln.

Niemand darf beleidigt werden!

Niemand darf in seinen persönlichen Rechten eingeschränkt werden.

  1. Beobachtung und Dokumentation
    1. Entwicklungsbögen
    1. BaSiK – Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung
    1. Ggf. weitere wie Gabip oder Portfolios

GaBip-           

Hierbei handelt es sich um ein Computerprogramm, dass die Bereiche

sozial-emotional, Motorik, Kognition und Sprache abfragt. Wichtig dabei ist, dass wir durch das Programm immer an der positiven Entwicklung des Kindes orientiert sind. Wir können aus mehr als 200 Fragen alle relevanten Bereiche zu jeder Zeit abrufen.

So ist es möglich, einzelne Bereiche herauszugreifen, um Berichte zu erhalten. Denn: Sie erhalten keinen „Ankreuzbogen“  sondern einen schriftlichen Bericht. Diese eignen sich somit auch zur Vorlage bei Ärzten und Therapeuten.

Die Eingewöhnungszeit

Gerade in den ersten Tagen und Wochen werden die Kinder intensiv beobachtet. Dabei achten wir vor allem darauf, wie sich ein Kind von seinen Bezugspartnern löst und sich in den ersten Tagen verhält. Des Weiteren schauen wir, ob sich das Kind bereits anderen zuwendet oder sich noch in der Beobachtungsphase befindet.

Momentaufnahmen  

Hierbei handelt es sich um spontane Beobachtungen oder kurze schriftliche Zusammenfassungen von Situationen. Diese bilden wiederum den Hintergrund für unser „Ganzheitliches Bildungsdokumentationsprogramm“ (GaBiP). Die sogenannten „Momentaufnahmen“ werden ca. einmal monatlich vorgenommen.

Aufgrund des oben beschriebenen Programms sind wir immer in der Lage (auch kurzfristig), Gespräche zu bestimmten Themen zu führen.

Alle von uns durchgeführten Beobachtungen dienen ebenso der Vorbereitung auf Elterngespräche.

  • Kinderschutz
    • Präventiver Kinderschutz

Kindeswohlgefährdung

Ein besonderer Punkt ist die „Beteiligung“ im Falle einer Kindeswohlgefährdung nach §8a SGB VIII. Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn eine gegenwärtige oder zumindest unmittelbar bevorstehende Gefahr für die Kindesentwicklung abzusehen ist, die bei ihrer Fortdauer eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls des Kindes mit ziemlicher Sicherheit voraussehen lässt. Kindertageseinrichtung und Träger sind aufgrund der gesetzlichen Vorgaben verpflichtet, bei Hinweisen auf Kindeswohlgefährdung diesen nachzugehen. Grundlage hierfür ist das vom Träger entwickelte Kinderschutzkonzept.

Die Erziehungsberechtigen müssen in dieser Situation mit einbezogen werden, außer, dies hat negative Auswirkungen für das Kind.

Die Rolle der Mitarbeiter/innen

Als Mitarbeiter*in höre ich den Kindern zu, nehme sie ernst und biete mich gegebenenfalls als Helfer*in bei der Lösung des Problems an.

Ich unterstütze die Kinder durch Projekte in ihrer Entwicklung hin zur Beteiligung.

Bei einem Hinweis auf Kindeswohlgefährdung werde ich diesem Hinweis, unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben, nachgehen.

Die Rolle der Erziehungsberechtigten

Als Erziehungsberechtigter höre ich zu, nehme die Kinder ernst und biete mich gegebenenfalls als Helfer bei der Lösung des Problems an oder vermittle zu den Mitarbeiter/innen oder anderen Kindern.